variable, energieflussgesteuerte Last
Der Bilanzpunktregler (Bilanzregler) oder der Sonderfall Nullpunktregler, wird im Kontext einer eigenen Stromerzeugung mit Netzeinspeisung eingesetzt. Dabei bilanziert der Regler eine Leistung an einem Punkt im System, dem Bilanzpunkt. Normalerweise ist dies der Anschluss am Zähler des Energieversorgers. Der Regler regelt an diesem Punkt auf einen vorgegebenen Leistungsfluss hin. Im Sonderfall Nullpunktregler wird versucht, den Leistungsfluss an diesem Punkt zu Null zu regeln.
Der Bilanzpunktregler kann eingesetzt werden, um die Stromeigennutzung zu erhöhen. Er erhöht dabei nicht zwingend den Eigenstromverbrauch in dem Sinn, dass Strom welcher so oder so benötigt wird aus der eigenen Produktion kommt, sondern er stellt ein Signal zur Verfügung mit welchem über die weitere Verwendung einer bestimmten Leistungsmenge entschieden werden kann. Im einfachsten Falle wird die erkannte Menge Strom als Wärme in einem Tank gespeichert. Dann ist dies nicht der klassische 'Eigenstrom', da die Wärme sonst nicht mit (eingekauftem) Strom erzeugt würde!
Die Eigennutzungsoptimierung ergibt immer dort Sinn, wo die abfließende Leistung (der Strom) weniger Erlös bringt als er kostet (z.B. bei einem BHKW, wenn die Betriebskosten höher sind als die aktuelle Einspeisevergütung), oder wenn die Leistung im eigenen Umfeld mehr Wert ist.
Auch im Hinblick auf die Kostenentwicklung der Photovoltaik (Fotovoltaik, Solarsysteme) ist es eine Alternative, nicht für andere Zwecke genutzten Strom dem Wärmesystem zuzuführen. Da Photovoltaikanlagen bezogen auf den aktuellen Wärmebedarf – im Gegensatz zu solarthermischen Anlagen – deutlich überdimensioniert sein dürfen, ergibt auch eine solargestützte Heizung über diesen Weg Sinn, da sie auch im Winter nennenswert zur Raumwärme beitragen kann.
In diesem Kontext ist auch die Möglichkeit den Bilanzpunkt frei zu wählen interessant, da damit z.B. das Abregeln einer Fotovoltaikanlage vermieden werden kann. Strom, welcher die zugelassene Maximalmenge (z.B. 70% Regel) überschreiten würde, wird dem lokalen Wärmesystem zugeführt.
Mit dem Bilanzpunktregler ist es also möglich, die selbst erzeugte elektrische Energie im eigenen Umfeld „festzuhalten“. Damit lässt sich der „Eigenstromverbrauch“ einstellen, ohne dass z.B. der (Solar-)Erzeuger abgeregelt werden muss.
Da der Bilanzpunktregler den Übergabepunkt im „Blick“ hat, sieht er nur den Strom, der tatsächlich nicht „vorher“ schon durch einen lokalen Verbraucher abgegriffen wurde. Mit diesem Vorgehen wird die optimale Nutzung des selbst produzierten Stroms erreicht.
Info Flyer zum Bilanzpunktregler
Die bpr-Betriebsanleitung steht als PDF-Dokument zum Download zur Verfügung.